Henning Strassburger
Splashes, Targets und Raster.

12. März – 17. Apr. 2021
Sies + Höke, Düsseldorf

Copyright the artist; Sies + Höke, Düsseldorf; Photo Achim Kukulies, Düsseldorf

Wir freuen uns, mit Splashes, Targets und Raster. die dritte Einzelausstellung des Malers Henning Strassburger bei Sies + Höke anzukündigen. Die Ausstellung läuft vom 12. März bis zum 10. April 2021.

Splashes, Targets und Raster. – bei dem Titel könnte man meinen, man sei in einer „Best of Moderne“ Ausstellung gelandet. Aber natürlich trügt der Schein, beschäftigt sich der Künstler doch mit den Möglichkeiten des gemalten Bildes im Angesicht der allgegenwärtigen Bilderflut. Dazu nimmt er kunsthistorische Vorbilder wie die ikonischen Flaggs und Targets von Jasper Johns genauso in den Blick wie andere Image-Strategien, in die sich Mainstream-Produkte und Medien kleiden. Sei es die Musik, die gerade eben in seiner neu zusammengestellten Spotify-Playliste läuft, oder einschneidende persönliche Erfahrungen, die malerisch verarbeitet werden müssen.

Im Bild findet er die Möglichkeit, all das zusammenzubringen. Was entsteht, ist eine Ästhetik der Gegenwart, in der nichts statisch, nichts sicher oder definitiv ist. Ein virtueller Raum, in dem das Jetzt auf die Vergangenheit, Manuelles auf Digitales und die sogenannte „Hochkultur“ auf den alles in sich aufsaugenden Mainstream treffen. Alles scheint möglich. Die Raster, die sich in Bildern wie Small Whirpool Productions, Kleiner Vandalismus Spaß, Gang Break oder Casino Ästhetik mal mehr oder mal weniger ausgeprägt zeigen, verorten all jene Phänomene in ein und demselben Bildraum – auf der zweidimensionalen Fläche der Leinwand. Und so setzen sich die Werke aus zahlreichen Layern und Ebenen zusammen. Ausladende, kraftvolle Farbbahnen sind von spontan wirkenden Liniengefügen und Gitterrastern überlagert. Silhouetten von Palmen, Blitzen und Schriftzügen erscheinen am Bildrand oder in der Bildmitte und die Targets sind nur noch als angedeutete Floskeln zu erkennen, die dem Bild Halt oder eine Richtung verleihen.

Immer ist das Bild durch die Betonung der Ränder als solches ausgewiesen. Es ist sich offenkundig seiner eigenen Natur und Existenzbedingungen bewusst. Wie in Red Bull Sunset elektrisieren die Neonfarben, mit denen die Ränder betont sind, die Bilder von außen und betten sie unumstößlich in unsere fiebrige, nie stillstehende mediale Jetztzeit ein. Die Malweise erscheint spontan, ja geradezu emotional, doch wieder trügt der Schein. Die Arbeiten entstehen aus intuitiven Zeichnungen, die Strassburger mit dem Beamer auf die Leinwände projiziert. Über die digitale Reproduktion entfremdet sich der Maler sozusagen von ihnen, nur um sie sich im nächsten Schritt auf der Leinwand wieder anzueignen. Dieser Aneignung sind aber klare Grenzen gesetzt, denn ausschlaggebend für das fertige Bild ist schlussendlich die Projektion, die penibel ab- und ausgemalt wird, sodass sie sich unwiderruflich in die Malerei einschreibt. Henning Strassburger kalkuliert unsere Gegenwart in all ihren medial geprägten Facetten und mit all ihren Phänomenen ein und lässt uns als Betrachter unser eigenes Verstricktsein spüren.

Hannah Eckstein
Kuratorin, Kunstverein Friedrichshafen

Copyright the artist; Sies + Höke, Düsseldorf; Photo Achim Kukulies, Düsseldorf
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Copyright the artist; Sies + Höke, Düsseldorf; Photo Achim Kukulies, Düsseldorf
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About Henning Strassburger

Berlin based artist Henning Strassburger (*1983) explores the position of manual painting in today's digitally overloaded society.

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