Florian Slotawa

12. Mai – 19. Juni 2015
Sies + Höke, Düsseldorf

Copyright Sies + Höke, Düsseldorf; Photo Achim Kukulies, Düsseldorf
Copyright Sies + Höke, Düsseldorf; Photo Achim Kukulies, Düsseldorf
Copyright Sies + Höke, Düsseldorf; Photo Achim Kukulies, Düsseldorf
Copyright Sies + Höke, Düsseldorf; Photo Achim Kukulies, Düsseldorf
Copyright Sies + Höke, Düsseldorf; Photo Achim Kukulies, Düsseldorf
Tin can and acrylic on aluminum
30,5 x 14,5 x 8,5 cm
Copyright Sies + Höke, Düsseldorf; Photo Achim Kukulies, Düsseldorf
1 Lightjetprint, 1 Inkjetprint
left: 34,9 cm x 30,2 cm
right: 35,9 cm x 30,2 cm
Edition of 3 + 1 AP
Copyright Sies + Höke, Düsseldorf; Photo Achim Kukulies, Düsseldorf
Tree trunks, car finish
73 x 285 x 114 cm
Copyright Sies + Höke, Düsseldorf; Photo Achim Kukulies, Düsseldorf
1 C-print, 1 Inkjetprint, 1 Barytprint
Each 29 x 23 cm
Edition of 3 + 1 AP
Copyright Sies + Höke, Düsseldorf; Photo Achim Kukulies, Düsseldorf
Used wood, canister, windscreen cleaning liquid
65 x 177 x 14 cm
Copyright Sies + Höke, Düsseldorf; Photo Achim Kukulies, Düsseldorf
Tree trunks, car finish
73 x 285 x 114 cm
Copyright Sies + Höke, Düsseldorf; Photo Achim Kukulies, Düsseldorf

In seiner sechsten Einzelausstellung bei Sies + Höke zeigt der in Berlin lebende Künstler Florian Slotawa (*1972) neue Fotografien und Skulpturen. Die Arbeiten sind in Werkgruppen zusammengefasst, die der Künstler allerdings nicht separiert, sondern mischt und einander gegenüberstellt. Gemeinsam ist den Arbeiten neben der Slotawa eigenen formalen Strenge und Reduziertheit eine konzeptuelle Auseinandersetzung mit Farbe – und letztendlich mit Malerei.

Ein ausgeklügeltes System an Farb-Referenzen bestimmt die Ausstellung. Baumstämme und Äste aus Holz lackiert Slotawa mit Autolacken Japanischer Hersteller. Das Holz ausrangierter Möbel trägt das eigenwillige Grün der Makita Elektro-Werkzeuge, das von einem Kanister mit ebenfalls grünem Scheibenwischerkonzentrat kontrastiert und zum Leuchten gebracht wird. Rennradrahmen und Terpentinreinigerdosen werden flankiert von Farbtafeln, die mal mit Acryl, mal mit Autolack, mal mit Ölfarbe bemalt sind. Wie bei Farbcodetabellen beziehen sie sich auf bestimmte Farbtöne der mit ihnen gepaarten Objekte. Fotografien von einer orangefarbene Paprika und von einem Staubsauger tauchen an verschiedenen Stellen der Ausstellung immer wieder auf. Bildausschnitt, Blickwinkel und Format sind jeweils identisch, doch die Abbildungen unterscheiden sich stark. Anhand eines von Slotawa selbst festgelegten Systems wurde jedes Motiv fünf mal aufgenommen: mit verschiedenformatigen analogen und digitalen Kameras, mal in Farbe und mal schwarz-weiß, mal aufwendig handvergrößert und mal digital ausgedruckt. Sie verdeutlichen anschaulich, dass dasselbe Bild eben nicht automatisch dasselbe Bild bedeutet. Das Prinzip von Reihung und Typologisierung ist es, was die minimalen Schattierungen und Differenzen von Slotawas Arbeiten subtil zum Ausdruck bringt.

Nur noch abstrakt beschäftigt sich der Künstler in dieser Ausstellung mit Gebrauchsobjekten oder gar Objekten seines eigenen Haushalts, von denen er sich weitgehend emanzipiert hat. Zwei Kanister mit Terpentinreiniger entstammen nicht etwa seinem eigenen Atelier, sondern wurden von ihm speziell erworben, genau wie die Rennradrahmen – ihrer Farbigkeit wegen. Andere Materialien hat Slotawa speziell der mit ihnen verknüpften Assoziationen wegen zusammengetragen: Holz in seinen unterschiedlichen Verarbeitungszuständen dient als möglichst unvorbelasteter Bildträger, der gleichzeitig den größtmöglichen Kontrast zu den eher technisch zu nennenden Autolacken darstellt.

Slotawa erkärt seine Arbeit mit Ordnungs- und Referenzsystemen so: „Ordnungskriterien (...) brauche ich immer bzw. setze sie mir. Das war schon ganz am Anfang so, als ich als Arbeitsmaterial ausschließlich das Inventar meiner Wohnung definierte, und das ist immer noch so, wenn ich mit den Farben der Autos arbeite. Ich brauche das zur Orientierung. Wenn ich wie ein Maler Farbe aus der Tube mischen würde, hätte ich keinen Bezugspunkt, ich wüsste nicht, wann der richtige Ton getroffen ist. Einfach nur einen schönen Farbton mischen geht aus meiner Sicht nicht, ich brauche immer die Verbindung zum Alltag." (im Gespräch mit Barbara Berger, März 2015)

Florian Slotawa wurde 1972 in Rosenheim geboren und lebt in Berlin. Zu seinen Einzelausstellungen zählen „Everyday Life" (mit Paola Pivi und Bojan Šarčević), Hamburger Bahnhof Museum für Gegenwart, Berlin (2014); „Andere Räume", Arp Museum Bahnhof Rolandseck (2012); „Local Plants", Artpace, San Antonio (2012); „Florian Slotawa", P.S.1, MoMA, New York (2009); „Solothurn aussen", Kunstverein Solothurn (2008); „One After the Other", Arthouse, Austin (2007); „Land gewinnen", Haus am Waldsee, Berlin (2005); „Bonn ordnen", Bonner Kunstverein (2004) und „Gesamtbesitz", Kunsthalle Mannheim (2002).

About Florian Slotawa

Florian Slotawa is a Berlin-based artist who frequently rearranges and recontextualises existing objects.

Artworks

Parallel Exhibition